Der Jahreswechsel ist so die Zeit des Rückblicks wie der Vorschau auf das kommende Jahr. Man versucht aus der Vergangenheit zu lernen und nimmt sich viel Gutes für das neue Jahr vor. Eines der guten Vorhaben ist es, wieder mehr zu schreiben und noch mehr zu kommunizieren, wofür dieser Blog ein schönes Medium ist 😉
Diesmal geht es um den Erfolgsmaßstab für einen Familienunternehmer, der eventuell nicht immer das ist, was gemeinhin angenommen wird.
Leider hat das Jahr 2013 in wirtschaftlicher Hinsicht für unser Unternehmen nicht die Ziele erfüllt, sondern wird als ein weiteres, schwieriges Jahr in die Geschichte eingehen, eins in dem wir, trotz großer Anstrengungen, nur ein ausgeglichenes Ergebnis erreichen konnten.
Nun liegt es nahe anzunehmen, dass der Unternehmer als Eigentümer und Kapitalgeber hierüber besonders frustriert ist, da das Kapital nicht die erwartete Rendite erzielt hat und ggf. sogar Realverluste hingenommen werden mussten. In der Marktwirtschaft können langfristig nur Unternehmen überleben und wachsen, die eine entsprechende Rendite und damit Verzinsung des Eigenkapitals ermöglichen. Investoren schrecken magere Renditen ab und Banken werden vorsichtiger in der Kreditvergabe.
Dank einer soliden Finanzlage braucht unser Unternehmen weder nach Investoren Ausschau zu halten, noch ist es zurzeit auf Bankkredite angewiesen. Dennoch ist die Kapitalmarktfähigkeit ein entscheidendes Erfolgskriterium für den langfristigen Unternehmenserhalt. Anders ausgedrückt: sollte ein Unternehmen jederzeit (bei einer sich bietenden Chance oder plötzlich auftretenden Krise) in der Lage sein, Gelder am Kapitalmarkt aufzunehmen und gleichzeitig dies aufgrund guter Vorsorge nicht müssen.
Trotzdem – auch wenn es absolut unstrittig ist, dass gute Gewinne und eine, dem Risiko angemessene, Eigenkapitalrendite notwendig für das langfristige Überleben unseres Unternehmens ist – kann dies nicht der einzige Erfolgsmaßstab sein.
Wichtiger sind die Menschen: gelingt es die richtigen Menschen an Bord zu holen, sich von den unpassenden Mitarbeitern ggf. zu trennen, oder sie an Stellen einzusetzen, wo sie wirkungsvoller arbeiten können? Konnten wir unsere Kompetenzen ausbauen, die Organisation verbessern und die Zusammenarbeit reibungsloser gestalten? Und hat all dies dazu geführt, dass wir unseren Kunden heute und besonders morgen bessere Leistungen als unser Wettbewerb bieten können?
Auch für die Mitarbeiter sind gute Gewinne wichtig. Am Unternehmenserfolg sind bei uns, wie bei vielen anderen Unternehmen, wichtige Prämien geknüpft und es schmerzt umso mehr, wenn sehr gute Leistungen und hoher Einsatz von so vielen wertvollen Mitarbeitern nicht auch finanziell angemessen großzügig honoriert werden kann. Nach einer Reihe von wirtschaftlich schwierigen Jahren ist es für uns in der Geschäftsführung alleine deshalb schon eine enorme Motivation endlich wieder gute Ergebnisse zu erzielen, damit unsere Mitarbeiter einmal wieder Prämien erhalten können, wie wir sie 2007 und 2008 auszahlen konnten.
Doch trotz weiterhin schwieriger Marktlage im Jahr 2013 und trotz geringer wirtschaftlicher Erfolge würde ich als Unternehmer das Jahr nicht als erfolglos bezeichnen.
Es sind wunderbare Erfolge, dass wir uns neue Märkte erobern konnten und Schritt für Schritt hoch komplexe Bauteile in den Griff bekommen haben. Dies gelang nur mit unseren sehr kompetenten, einsatzfreudigen Mitarbeitern, deren Engagement sich hierfür voll gelohnt hat.
Uns ist es gelungen, wieder zahlreiche Mitarbeiter, die eine sehr hohe Motivation mitbringen, auf allen Ebenen für unser Unternehmen zu gewinnen. Besonders gilt dies für die vielen, neuen jungen Mitarbeiter, die ihre berufliche Laufbahn als Auszubildende/r bei uns im letzten Jahr begonnen haben. Bei der Jahresabschlussfeier – und nicht nur hier – haben die Azubis einmal wieder sehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie viele Energie, Enthusiasmus und Ideenreichtum in ihnen stecken. Hier liegt unsere Zukunft.
Wir haben gelernt, dass es in der Zusammenarbeit auf allen Ebenen auf die Werte und die richtige Einstellung ankommt und hierbei auch schmerzliche Konsequenzen gezogen, wo dies erforderlich war. Das Ergebnis gibt uns jeden Tag Recht, es fließen mehr Ideen und es werden bessere Resultate erzielt als vorher, bei mehr Freude an der Arbeit für jeden von uns. Wir werden diesen Weg daher konsequent weiter beschreiten.
In unseren Mitarbeitern, in unserer Kompetenz, unserer Technik und natürlich nicht zuletzt im Vertrauen unserer Kunden in uns liegt unsere Zukunft. Hier konnten wir, trotz nur geringer Renditen in 2013, schöne Erfolge erzielen. Daher bin ich als Unternehmer geneigt zu sagen, 2013 war ein gutes Jahr!
Willkommen, 2014! Wir werden darauf aufbauen!
Harald Schwab sagt:
Ja, jetzt heißt es einmal mehr Ärmel hoch krämpeln und feste zupacken, so wie jedes jahr.
1. Januar 2014 — 17:49