Vor ein paar Wochen konnte ich ein Abendessen mit einem befreundeten Unternehmer und Kunden genießen. Genießen vor allem deshalb, weil mich seine Grundhaltung nachhaltig beeindruckte.
Schlagwort: #gesellschaft (Seite 2 von 3)
Was passiert eigentlich gerade in der Welt – erleben wir nach der industriellen Revolution jetzt die ersten Jahre einer digitalen Revolution, und was bedeutet das für die Unternehmen und die Menschen?
„Prognosen sind immer schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.“ (Ebenso unklar ist leider laut Wikipedia, von wem dieses viel genutzte Zitat stammt.)
Wer denkt nicht oft über die Zukunft nach? Voller Freude oder voller Sorge, voller froher Erwartungen oder voller pessimistischer Gedanken? Wer fragt sich nicht, was kommen wird?
Warum schreibe ich in einem Unternehmerblog über unser Rentensystem? Wurde hierzu nicht schon alles geschrieben und gesagt? Vielleicht deshalb, weil es wenige Entwicklungen gibt, die sich so genau vorhersagen lassen wie in der Demografie und sich deshalb zwangsläufig bei der Rente eines der größten gesellschaftlichen Probleme der heutigen Zeit entwickelt. Nun sind Unternehmer eigentlich von Berufs wegen zum Optimismus verdonnert – ohne eine positive Sicht der Zukunft kann man ein Unternehmen nicht führen. Dennoch ist es fatal, vor Problemen die Augen zu verschließen.
Kein Scherz: Sie arbeiten aktuell im besten Job der Welt – egal, wo Sie grade beschäftigt sind! Überlegen Sie mal …
Neulich auf einer Geburtstagsfeier: In größerer Runde fiel mir auf, wie viele der Anwesenden sich über ihren aktuellen Job beschwerten. Ob Lehrer, Angestellter, Geschäftsleiter oder Freiberufler – jeder der Anwesenden hatte eine Menge Gründe, über sein Leid zu klagen. Die Anforderungen wachsen von allen Seiten, die Kunden werden immer anspruchsvoller, die Kinder sind in der Schule immer unkonzentrierter, die Unsicherheit wächst, und die Chefs sind oft die schlimmste Belastung von allen …
Wer ist eigentlich dafür verantwortlich, ob mir die Arbeit Freude macht oder nicht? Wer ist für meine Motivation verantwortlich – oder für meine Demotivation, wenn der Job einmal keinen Spaß macht?
Viele schöne Erlebnisse aus dem Jahr 2014 werden mir lange in Erinnerung bleiben. Einen besonders ergriffenen Moment hatte ich im April 2014 in einer größeren Feedbackrunde eines Workshops unter unseren Führungskräften. Ein sehr stiller, technisch orientierter Mitarbeiter mit großem Potenzial, der sich nur sehr selten öffnet, sagte abschließend sinngemäß: „Ich empfinde es als besonderes Privileg, in unserer Firma arbeiten zu dürfen und so eine Zusammenarbeit zu erleben. Es erfüllt mich mit großer Freude und Stolz.“ Es war gut, dass ich nichts mehr sagen musste, denn mir blieb für eine ganze Zeit die Stimme danach weg …
In diesen Tagen wird in Thüringen vermutlich die erste rot-rot-grüne Koalition die Landesregierung bilden, während sich die Konjunktur in Deutschland seit dem Sommer immer weiter abkühlt.
Bei einem Workshop im Führungskreis erwischte mich die provokativ an mich gerichtete Frage der sehr sozial eingestellten Trainerin völlig unvorbereitet: „Herr Kuhn, wie sehen Sie die Tatsache, dass Sie anscheinend mit der Bearbeitung Ihrer E-Mails auch am späten Abend und den Wochenenden Ihre Mitarbeiter unter Druck setzen? Ist Ihnen dies bewusst? Finden Sie, dass Sie sich hier vorbildlich verhalten?“
Management by Objectives hat sich seit der Erfindung dieses Prinzips durch den Altmeister Peter Drucker vor mehr als 50 Jahren in der Wirtschaft durchgesetzt. Wir definieren mit unseren Mitarbeitern die zu erreichenden Ziele. Der Weg hierhin kann ebenso individuell wie unterschiedlich sein und den eigenen Stärken und Fähigkeiten entsprechen. Ein zutiefst menschlicher und anerkannt wirkungsvoller Führungsstil – und dennoch: Kann dieser Weg direkt dazu führen, dass wir das Leben gar nicht mehr erleben?