Es gibt Wochen voller „Herausforderungen“: Der Auftragseingang ist viel zu niedrig, die Preisverhandlung mit dem Kunden ist nicht gut gelaufen, ein Mitarbeiter steht kurz vor dem Zusammenbruch und du versuchst, ihn zu verstehen (denn Menschen sind das Wichtigste), ein erboster Kunde will dich unbedingt sprechen um mal richtig Dampf abzulassen (dabei kannst du seinen Ärger sogar nachvollziehen, was es noch schwerer macht, dies zu verkraften), die Zusammenarbeit in deinem Team ist aufgrund vieler Probleme zurzeit spannungsgeladen und die neuesten Konjunkturprognosen sehen auch wieder schlechter aus …
Steuererhöhungen, nicht auskömmliche Preise, zwischenmenschliche Spannungen, Forderungen von allen Seiten, zu wenig Aufträge und zu viele Probleme … da trifft es sich gut, dass du heute einmal ohne Auto in der Firma bist und bei gutem Wetter zu Fuß nach Hause gehen kannst. In der Abendsonne fällt dir der Vortrag von Jens Corssen ein (http://www.der-selbstentwickler.com), den du vor ein paar Monaten gehört hast.
„Ich finde das gut!” – hat er das nicht gesagt, als ihm der Zug vor der Nase davongefahren ist? Wie kam er nur darauf? Ja richtig – es ist die grundsätzliche Entscheidung, ob man gelebt wird oder lebst. Ob du dich dem Schicksal auslieferst oder es gestaltest. Ob „die anderen“ an allem schuld sind oder du selbst. Ob du ohnmächtig – also „ohne Macht“ – alles hinnehmen musst oder handeln kannst.
Hört sich gut an? Probieren wir sein Rezept aus dem Seminartag doch einmal aus:
Erste Reaktion: Dampf ablassen „ohne Namen zu benutzen“ („So ein Mist – das ist extrem ungünstig für mich gelaufen!!!!”)
Zweite Reaktion: Ich bin dafür! –> Ja, ich bin dafür!!! Ich stehe dazu! Ich habe dieses Leben gewählt – nur ich! Ich habe mich jeden Tag neu dafür entschieden zu leben, für diesen Weg, für diesen Beruf, für diese Position, für diese Herausforderung! Dazu gehören nun einmal Rückschläge, Frustrationen, Misserfolge, Scheitern, menschliche Enttäuschungen –> Aber nur ich habe die Entscheidung getroffen, diesen Weg zu gehen, und nur ich bin dafür verantwortlich. Also bin ich dafür! (… denn niemand zwingt mich mit der Waffe in der Hand, morgens aufzustehen und weiterzumachen)
Dritte Reaktion: Das Leben ist mein Coach. Dies ist meine Herausforderung – meine
„Trainingseinheit“. Hieran kann ich wachsen.
Vierte Reaktion: 8 Optionen. Was kann ich tun? Ich bin nicht hilflos, ich kann agieren, ich muss nicht reagieren. Was fällt mir ein? Nicht eine Möglichkeit – 8 Alternativen!
Fünfte Reaktion: Was wähle ich unter den 8 Optionen? Siehe da! Ich bin nicht „ohne Macht“ ” – nicht ohnmächtig. Ich kann aktiv sein, ich kann handeln, ich kann agieren, ich muss nicht reagieren.
So lehrt es Jens Corssen, und das Tolle daran ist – es wirkt! Nachdem dir dies noch einmal durch den Kopf gegangen ist, bist du befreit, als du zu Hause ankommst – und weißt, dass du Lösungen finden wirst. Ist das Leben nicht fantastisch?
PS: Auch wenn diese Grundhaltung das Herz vieler Unternehmer direkt treffen dürfte, so ist sie für jeden Menschen zu empfehlen. Angesichts überall wachsender Herausforderungen im Beruf wie im Alltag brauchen wir alle eine Portion von „Ich bin dafür!“ Danke, Jens Corssen!
K. sagt:
Gefällt mir! Also gut, am besten fängt man sofort an, mit den einfachsten Mitteln, die man hat, wie z.B. morgen, also am (frühen) Montagmorgen, wenn man auf einer einspurigen Straße auf einen „Sonntagsfahrer“ (oder gleich mehrere) vor seinem/ihrem ersten Kaffe trifft. Selbstverständlich am eigenen Horizont kurz hinter der Frontscheibe.
„Ich finde es gut!“ Auf meiner Strecke gibt es einiges zum Bewundern 🙂
Es hört sich auf jeden Fall nach einem positiven Framing für einen gelungenen Start in die neue Woche. Möge sie gut für uns werden.
5. Mai 2013 — 20:30
Lara sagt:
Wahre Worte. Auch im Privatleben kenne ich genug Menschen, die nur jammern und dabei eine richtige Opferhaltung einnehmen: Schuld ist immer der Partner, der Chef, die Wirtschaftslage, der Sachbearbeiter, der Euro, die Politik und so weiter. Aber ich habe auch herausgefunden, dass es mir tatsächlich besser geht, wenn ich für alles, was mir widerfährt, die Verantwortung übernehme. Zum streiten gehören zum Beispiel immer zwei und ist man ehrlich, hat man selbst auch seinen Anteil daran. Ist man im Job unzufrieden, muss man es eben kommunizieren oder man hat sich den falschen Job gesucht? Mit der Einstellung kommt man jedenfalls aus der Opferrolle heraus und fühlt sich einfach besser.
25. Februar 2014 — 10:38
Andre Kuhn sagt:
Vielen Dank für den ermutigenden Kommentar!
26. Februar 2014 — 07:49